Unfallchirurgen arbeiten jetzt im Verbund

 

Patienten profitieren von kurzen Wegen und einem elfköpfigen Facharztteam in Hilden und Haan.

05.07.2017 RP, Christoph Schmidt

Haan/Hilden. Dr. Jürgen Neumann, Chefarzt der Inneren im Haaner St.-Josef-Krankenhaus, ist nach 17 Jahren zum 30. Juni in den Ruhestand gegangen. „Den Allround-Chirurgen gibt es heute nicht mehr“, erläutert Krankenhaus-Direktor Kai Siekkötter. Deshalb sei das große Fachgebiet der Chirurgie in zwei Abteilungen aufgeteilt worden. Dr. Thomas Ehmann (59) ist zum Chefarzt der Viszeralchirurgie (Eingeweide) ernannt worden. Er bringt viel Erfahrung mit, war unter anderem zehn Jahre Chefarzt in Radevormwald und am Klinikum Niederberg.

Sie arbeiten Hand in Hand (von links): Thomas Ehmann, Hans Bayer-Helms und Justus Stadler. FOTO: Stephan Köhlen

Seine Schwerpunkte sind die Proktologie (Erkrankungen des Enddarms) und die Dickdarm-Chirurgie. „Ich möchte eine Proktologische Sprechstunden anbieten“, kündigt Ehmann an: „Ich weiß von Hausärzten, dass das sehr gewünscht wird.“ Die zweite chirurgische Abteilung mit den Schwerpunkten Unfallchirurgie/Orthopädie leitet Dr. Hans Bayer-Helms (57), seit zwölf Jahren Chefarzt der Unfallchirurgie am St.-Josefs-Krankenhaus Hilden.
Die Abteilungen in beiden Kliniken werden als Verbund mit einer Leitung weitergeführt, erläutert Siekkötter: „Die elf Fachärzte sind ein starkes Team und bilden die größte Unfallchirurgische Abteilung im gesamten Kreis Mettmann. Das Versorgungsniveau entspricht dem eines Maximalversorgers (z.B. einer Uni-Klinik).“ Der Verbund sei eine Herausforderung, räumt Bayer-Helms ein: „Ich wohne in Haan, dadurch fahre ich keinen Kilometer mehr.
Ich werde jeden Tag in beiden Häusern sein – und jeden Patienten sehen.“ Dr. Justus Stadler (41) ist Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Fußchirurg. Er betreibt seit fünf Jahren als niedergelassener Arzt eine Praxis im Haaner Krankenhaus – und ist jetzt zum Departmentleiter Orthopädie ernannt worden. Er kümmert sich um die Vor- und Nachsorge und fungiert als Bindeglied zwischen ambulanter und stationärer Versorgung.
Die beiden Kliniken wollen mit der Neuausrichtung ihre Kompetenzen verbessern, dadurch mehr Patienten gewinnen und so ihre wirtschaftliche Zukunft sichern. Beide Häuser schreiben seit Jahren schwarze Zahlen und wollen kräftig investieren. Die Patienten profitieren von der Spezialisierung und kurzen Wegen.
 

Quelle: RP