Erfahrungsbericht von Heike Brink
Dr.-Mona-Abbara-Czardybon-erlangt-Personenzertifizierung-Gelenkzentrum-Bergisch-Land

Eine Art „Selbstheilung mit hohem Gewinnfaktor“

Eine Fehlstellung der Knie verbunden mit langjährigem Fechtsport führte zu einem massiven Knorpelabrieb, der Schmerzen verursachte. Schon mit Anfang 20 musste eine Arthroskopie her – dabei blieb es nicht. Es folgten weitere Behandlungen und dann schließlich eine Versetzung der Kniescheibe. Schon damals war die Knorpeltransplantation eine Alternative, die aber leider noch nicht von der Kasse übernommen wurde.

Aus Angst vor einem künstlichen Kniegelenk, als letzte mir kommunizierte Möglichkeit – obgleich mein Gelenk ja in Ordnung war – zögerte ich lange Jahre weitere Besuche im Gelenkzentrum hinaus. Die Schmerzen begleiteten mich dabei täglich massiv und das in meinem Erzieherberuf. Bis sich dann doch der Besuch bei Dr. Schauf als hoffnungsvoll herausstellte.

Inzwischen war ich jedoch bereits 52 Jahre und der Erfolg der Knorpelzellenzüchtung war fraglich. Dennoch wollte Dr. Schauf und ich es versuchen. So begann Anfang Dezember 2015 die Knorpelentnahme durch Arthroskopie – ein Eingriff, der ambulant erfolgte, schmerzfrei verlief und nach 1 Woche bereits wieder vollständige Mobilität verlieh. Lediglich die vielen Röhrchen Blutabnahme, die die Knorpelzellen ernähren sollten, waren für mich eine Überwindung. Die Knorpelzellzüchtung verlief erfolgreich. Juchhu… das Schönste Weihnachtsgeschenk, dass mir mein Körper machen konnte.

Im Januar, ca. 6 Wochen später, wurden diese dann an die entsprechenden Stellen eingesetzt, wieder durch Arthroskopie. Auch dieser Eingriff und auch die Zeit danach verlief völlig schmerzfrei. Lediglich 1 Tag Klinikaufenthalt. Dort erhielt ich dann eine Knieschiene, die das Knie starr hielt und nach und nach dann durch kleine technische Umstellungen den Winkel der Kniebeugung erhöhte.

Das Schlimmste folgte danach – wochenlange „Beinstarre-und Ruhe“. Bis dann fast nach einem halben Jahr wieder eine volle Beweglichkeit und Belastung möglich war. Diese Zeit der Passivität war der größte Preis, den ich auf mich nehmen musste. Kein Autofahren, Zimmerstarren… zum Glück war ja Winter.

Physiotherapie unterstütze dann die Mobilität, zunächst durch Hausbesuche. Eine elektrische Bewegungsschiene musste mit wachsendem Winkel der Kniebeugung 2x täglich ca 30 Minuten als eigenständiges Training ausgeführt werden. Schmerzfrei, es spannte lediglich etwas, aber es war unbequem und „langweilig“ . Dank einer besonderen Freundin, die mich die ganze Zeit rund um die Uhr unterstützt und motiviert hat, habe ich auch diese Unannehmlichkeit leichter gemacht bekommen und mich mit ihr über jeden Erfolg des Beugewinkels im Knie gefreut.

Die ersten Schritte mit Krücke und Knieschiene, später nur mit Knieschiene machten dann noch einmal bewusst wie schön es ist, sich bewegen zu können/zu dürfen. Und ich dachte an die vielen Menschen, denen das aus diversen Gründen nicht mehr möglich ist. Heute sind 2 Jahre vergangen (2017) und mein Knie ist schmerzfrei. Meine Mobilität seit ca 1 Jahr wieder voll gegeben – nur das Knien, Hocken und Aufstehen macht mir noch Probleme. Aber nur weil die Muskeln noch nicht gestärkt sind und die linke Seite viel auffängt. Alles in allem sind die kleinen Einwürfe der „Beschwerlichkeiten“ ein Stöhnen auf hohem Niveau. Es verlief alles so unkompliziert und schmerzfrei, dass ich es kaum glauben konnte, und ich bin wahrlich ein Mensch mit großer Angst und hoher Schmerzsensibilität.

Ich bin in erster Linie meinem Körper sehr dankbar. Dennoch ohne die heutigen Möglichkeiten und der fachlich sowie menschlich guten Versorgung von Dr. Schauf wäre ich heute nicht da wo ich bin. Auch diesbezüglich bin ich sehr dankbar. Dieser Weg hat mir bislang ein künstliches Knie, für diesen Fremdkörper ich innerlich (noch) nicht bereit war, und somit Angst hatte, dass der Körper es dann auch nicht annimmt. Zudem hat mir diese Zeit zusätzlich eine beste Freundin noch zu etwas ganz Besonderem gemacht. Wie man heute weiß sind emotional/soziale Aspekte ein wichtiger Beitrag zum Genesungsverlauf.

Nebst diesen Dankbarkeiten für das alles, trage ich auch sehr viel Demut für diese Zeit und dieses Ergebnis in mir. Heute Oktober 2017 wurde mir bei der abschließenden Untersuchung der Erfolg eines dichten, festen und gelungenen Knorpelaufbaus seitens Dr. Schauf bestätigt, nachdem ich zuvor mit den Worten : „Ach ja, das war ja das Katastrophenknie“, begrüßt wurde.

Heute kann ich jeden Schritt schmerzfrei gehen.

Vielleicht macht diese Erfahrung auch anderen Patienten Mut – ich würde es Ihnen wünschen.
Heike Brink
(Ex)-Patientin