Fünf Fachvorträge im Sanitätshaus Böge: Experten informieren über aktuelle Entwicklungen
28.06.2017 Wochenpost Haan
Haan (BL). Es ist wie ein kleines Jubiläum: Zum 5. Mal findet am Freitag, 7. Juli, zwischen 15 und 17 Uhr in den Räumen des Sanitätshauses Böge an der Landstraße 66 ein Patienten-Forum statt: »Moderne Trends in der Orthopädie – ein aktueller Überblick« lautet in diesem Jahr die Überschrift, zu der Fachärzte größtenteils aus dem Gelenkzentrum Bergisch Land über die neuesten Erkenntnisse berichten und für Rückfragen zur Verfügung stehen werden.
WochenPost: Herr Dr. Stadler, Sie gehören zu den Fachärzten, die beim Patienten-Forum vertreten sein werden. Letztendlich werden vom Rücken bis zum Fuß alle Gelenke sowie die aktuellsten Operationsmethoden in den Fokus gerückt. Vorträge wie »Knorpel aus dem Reagenzglas – Gelenkerhalt durch Knorpelzüchtung. Was ist heute möglich und sinnvoll?« fallen dabei ins Auge. Ist das ein Lichtblick für Patienten mit der Diagnose Knorpelschaden?
Dr. Justus Stadler: Ein modernes und sehr elegantes Verfahren, um einen lokal begrenzten Knorpeldefekt in Knie-, Hüft- oder Schultergelenk zu behandeln, ist die sogenannte Knorpelzelltransplantation. Sowohl der Operateur als auch die Klinik, in der dieser Eingriff durchgeführt wird, müssen von der Bezirksregierung Düsseldorf in einem strengen Verfahren als Knorpeltransplantationszentrum zugelassen werden. Im St. Josef Krankenhaus Haan führen wir zirka 100 Knorpeltransplantationen pro Jahr durch.
WochenPost: Orthopädische Patienten haben häufig lange Schmerzwege hinter sich. Große Operationen machen vielen Menschen Angst. In der Medizin geht der Trend schon länger zu minimalinvasiven
Eingriffen.
Dr. Dieter Temmen wird das Thema in Bezug auf den Einsatz neuer Hüftgelenke aufgreifen. Ist diese OP schon Standard und für wen eignet sich das Verfahren?
Dr. Justus Stadler: Bei uns im Endoprothetik-Zentrum am Haaner Krankenhaus erfolgt die minimalinvasive Implantation von Hüftgelenksendoprothesen standardmäßig. Minimalinvasiv bedeutet, dass besonders gewebeschonend über einen sehr kleinen Hautschnitt operiert wird. Vorteile für die Patienten sind vor allem eine schnellere Genesung und ein geringeres Komplikationsrisiko.
WochenPost: Bei Ihrem Vortrag geht es um die Diagnose Kniegelenksarthrose – Vollprothese oder Teilersatz des Kniegelenkes. Wann macht ein Teilersatz Sinn?
Dr. Justus Stadler: Bei Patienten, bei denen nur eine Hälfte des Kniegelenkes von der Arthrose betroffen ist, muss in der Regel kein vollständiger Kniegelenksersatz erfolgen. Ein Teilgelenksersatz ist in
diesem Fall ausreichend. Dies ist der deutlich kleinere operative Eingriff mit kürzerem Krankenhausaufenthalt und einer schnelleren Rückkehr in den Alltag.